Tag 16: Allein durch Norwegen

Tag 16: Tagekilometer 384, Tagesdurchschnitt 66km/h, Gesamtkilometer (Dorsten) 5464

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Die Hoffnung stirbt zuletzt, diesmal ist sie leider gestorben. Claudia ist bereits sicher in Deutschland gelandet, das Motorrad wird durch den ADAC in 6-8 Wochen nachkommen.

Nach einem traurigen Abschied heute Morgen ging es bei leichtem Regen los – passend zur Situation. Genauso passend, wie die heutige Etappe ohne echte Highlights, also fast reines Kilometer machen Richtung Süden.

Glücklicherweise war es mit dem Regen nach einer Stunde vorbei, so dass ich den Rest des Tages befreit von der Regenkombi fahren konnte. Ich hatte allerdings noch das Themofutter in die Motorradkleidung eingebaut, bei bis zu 21 Grad Celsius eine schweißtreibende Angelegenheit.

Ein Minihighlight war eine Fährfart, wobei ich die Fähre um ca. 7 Minuten verpasst habe und so 25 Minuten in der Sonne (ihr erinnert euch, Themofutter 😉 warten durfte.

Ein weiteres „Highlightchen“ sollte dann das Befahren einer alten Straße mit tollem Fjordausblick statt des neuen, öden Tunnels sein – laut Google-Maps und auch Navi kein Problem. Leider war nach ca. 12 km die Straße gesperrt – grmpf. Also zurück und doch durch den Tunnel…

Nun bin ich hier in Øksendalsøra angekommen und hocke allein im Zimmer. Frustrierend 🙁

Ach ja, mit Claudia ist natürlich auch ihr Notebook nach Hause gereist. Ich kann mit meinen Apple-Geräten leider nicht die Speicherkarte meiner Helmkamera auslesen. Das bedeutet, dass ich nur noch Bilder, die ich bei Pausen mit dem iPhone mache, in den Block stellen kann.

Hier sind ein paar:

Tag 16 – So ein Sch…

Die Nacht war den Umständen entsprechend gut, der Himmel trauert heute mit uns und bekundet dies durch zahlreiche Tränen.

Ein Quäntchen Hoffnung, dass es doch noch zu zweit weitergeht, habe ich noch. Die wirklich sehr sehr hilfsbereite Dame an der Rezeption des Campingplatzes wird gleich eine Werkstatt hier in der Nähe anrufen. Wenn das benötigte Ersatzteil irgendwie verfügbar ist und der Schrauber es einbauen kann, könnte noch etwas gehen…

Tag 15: Ein unerwartetes Ende für Claudia

Tag 15: Tagekilometer 286, Tagesdurchschnitt 66km/h 5015KM bis hier ab Drensteinfurt

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Tja – wie soll ich es sagen. An meinem Motorrad ist der Kupplungsgeberzylinder defekt (40€ Ersatzteil) und kann hier vor Ort nicht getauscht werden. Dumm nur, dass der kurz vor der Reise – nur ca. 500KM gefahren – ausgetauscht wurde. Damit ist für mich der Teil der Reise beendet, da ich mehr Hydraulikflüssigkeit verliere, als dem Bike und der Umwelt gut tut.

Nach vielen Telefonaten mit dem ADAC steht nun fest das das Bike auf einem ADAC Transporter nach Hause gebracht wird, wo es dann in 6 – 8 Wochen ankommt. Ich selbst werde dann von den gelben Engeln einen Leihwagen zum Flughafen und einen Flug nach Hause bekommen. Irgendwie hatte ich mir das anders vorgestellt.

Marcus wird dann ab Morgen den Teil der Reise, der noch bleibt, alleine fortsetzen. Ist ja alles gebucht und vorbereitet. Ich hoffe dann Zuhause hier lesen zu können was er noch tolles erlebt (Geirangerfjord, Atlantic Road usw.)

Sorry Leute – nach mehr schreiben ist mir dann heute nicht mehr – Bye – Eure Claudia.

Tag 15 – auf der Straße nach Süden

Die Nacht war unerquicklich. Das Hotelzimmer war soweit gut, liegt aber im Erdgeschoss an einer häufig befahrenen Straße. Es war also im Vergleich zu den bisherigen Nächten laut. Zudem liegt die großzügige Fensterfront Richtung Westen. Auch wenn wir jetzt wieder südlich des Polarkreises sind, scheint noch lange die Sonne, in diesem Fall in unser Zimmer. Bei dem gebesserten Wetter und den gestiegenen Temperaturen war es so warm, dass die Klimaanlage die ganze Nacht rauschen  durfte. Naja, es war wenigsten angenehm kühl.

Heute werden wir die 5000-KM-Marke erreichen! Die heutige Etappe wird auch ein paar Highlights enthalten, also Schluss mit Jammern und „rauf auf den Bock“…

Tag 14: Auf nach Mo i Rana

Tag 14: Tageskilometer: 326 KM  KM, Durchschnittsgeschwindigkeit: 66 km/h, Keine Fähren aber über 20 Tunnel

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Heute verhielten sich Wetter und Strecke bzw. Impressionen sehr konträr. Das Wetter war so „lala“, die Strecken und Eindrücke dafür um so besser – aber der Reihe nach.

Wir haben das Hotel – leider ohne Frühstück – zeitig verlassen um nach den ersten 30 KM erst mal einen Kaffee und Brötchen zu genießen. Bis dahin hatten wir die ersten Regenschauer schon hinter uns.

Anschließend ging es dann auf in Richtung Polarkreis. Auf dem Weg dahin, wieder entlang von Fjorden und Bergen, haben wir wunderschöne Fjorde umrahmt von grünen Bergen gesehen. An den Flanken der Berge entsprangen, wie aus dem Nichts, einige Wasserfälle. Welch schöne Landschaft!

Weiter ging es über wunderbar kurvige Straßen immer Richtung Polarkreis. Irgendwann begleitet uns an der Straße  ein viel zu leeres Flussbett, wo wir schon überlegt haben, wie voll das wohl zur Schneeschmelze wäre. Nur einige Kilometer weiter bekamen wir einen Eindruck davon. Sehr lautstark ging der kleine Fluss Richtung Tal. Marcus hatte einen kleinen Parkplatz entdeckt wo es nur wenige Schritte bis zum Fluss waren und wir haben uns das aus der Nähe angesehen. Ich konnte gar nicht so schnell schauen wie Marcus die stark schwankende Hängebrücke betreten und überquert hatte um noch schönere Fotos zu schießen.

Nun ging es auf ein bis zu ca. 680 Meter hohes Hochplateau links und rechts von verschneiten Berggipfeln gesäumt zum „Arctic Circle Center“, wo wir uns erst mal ein wenig aufgewärmt haben. Ein Tässchen Kaffee war da sehr behilflich. Falls das nicht reichen sollte, hat Markus sich auch noch einen schönen Hoody gekauft, der in meiner Größe leider nicht verfügbar war.

Zum Abschluss des Tages ging es dann die letzten 80KM über schön geschwungene Straßen nach Mo i Rana wo wir die Nacht verbringen werden.

Ach ja das Wetter: Immer wenn wir versucht haben uns zumindest von unseren Gummihandschuhen zu trennen ging das gründlich schief. Regen, Graupel und und und. Es war uns leider bis auf die letzten 40 KM nicht vergönnt durchgehend im trockenen zu fahren. Irgendwie kam immer wieder was von oben. Aber was soll’s – wir sind dafür gut gerüstet. An dieser Stelle nochmals Dank an unseren Chef – Uwe Rotermund – der uns ein bisschen gesponsert hat und uns die gute Wetterfeste Kleidung so ermöglicht wurde!

Zum Abschluss des Tages sind wir dann in Mo i Rana noch am Hafen gewesen um uns, wie versprochen,  den „Havmannen“ (Mann vom Meer) anzuschauen, wie versprochen. Mit dem Svartisen hat leider nicht geklappt..  Danach noch ein lecker Essen bevor es wieder in Richtung Hotel ging um nun den Blog hier zu schreiben (was jeden Abend doch geraume Zeit in Anspruch nimmt.

So – nun viel Spaß beim Bilder schauen

Tag 14 – weiter geht’s nach Mo i Rana

Gut erfrischt und gestärkt geht es heute weiter nach Mo i Rana (nein, das ist nicht bayerisch), einer größeren Stadt hier in Norwegen. Am heutigen Tag werden den Polarkreis wieder überfahren und damit auch wieder eine „echte“ Nacht haben.

Ich hoffe, das Wetter hält sich heute mal Länger als gestern, als es nach dem Beladen zu regnen anfing. Vielleicht können einen Blick auf den Svartisen erhaschen und ein paar spannende Fotos machen. Bestimmt können wir aber den Havmannen ablichten 🙂

Tag 13: von Galnslatta nach Skutvik

Tag 13: Tageskilometer 302 KM: , Durchschnittsgeschwindigkeit: 66 km/h , Fährverbindungen: 1

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Das schöne Wetter heute morgen hat sich genau bis zum Beenden des Motorradbeladens gehalten, danach wurde es durchwachsen mit strichweisem Regen. Alle paar Kilometer tröpfelte es für einige Minuten, dann war es wieder wolkig. Aber nach dem Schneesturm in Finnland kann uns dieses Wetter nur noch ein müdes Lächeln abringen 😉

Die Fahrt selber ging flott voran, diesmal hauptsächlich durch s Landesinnere. Auch hier gibt es spektakuläre Aussichten auf Berge und Seen. Aber auf unserer Route ist es quasi unmöglich nicht an Fjorden vorbei zu kommen, die teilweise mit imposanten Brücken überspannt sind.

Einige Abschnitte der heutigen Etappe waren mit „Leckerbissen“ für Motorradfahrer – also mit einer Menge Kurven – gespickt. Trotz der meist auf 80 km/h beschränkten Geschwindigkeit konnten wir unsere beim letzten Motorradtraining aufgefrischten Schräglagenfertigkeiten unter Beweis stellen – echt gut!!!

Gegen Ende der Etappe wurde es wieder richtig trocken, passend, um das heutige Nachtlager nicht über Gebühr zu verdrecken.

Und hier dann noch ein kleines Video (ungeschnitten) hinter Narvik auf dem Weg zur Fähre:

Tag 13 – Ran an die Lofoten

Nach einem erfreulichen Abend (2:0 für Deutschland) und geruhsamer Nacht geht es heute weiter in Richtung Lofoten. Die Insegruppe müssen wir aber leider links (kartentechnisch) bzw. rechts (fahrttechnisch) liegen lassen. Für einen Besuch reicht die zur Verfügung stehende Zeit leider nicht aus – schade.

Wider Erwarten scheint wenigstens die Sonne, hoffentlich bleibt das so. Ich denke aber, dass wir zur Vorsicht in Regenkombis starten werden.

Tag 12: Von Storslett in Richtung Westen

Tag 12: Tageskilometer 310KM, Durchschnittsgeschwindigkeit 66 km/h

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Da unsere Unterkunft in der letzten Nacht ja nicht so dolle war, sind wir heute zeitig los gefahren. Schon vor 9:00 Uhr waren wir an der nächsten Statoil um zu tanken und um ein Frühstück zu fangen.

Danach ging es dann auf in Richtung Tromsö. Wieder war uns das Wetter wohl gestimmt und wir konnten entspannt zwischen schneebedeckten Bergen an den Fjorden lang cruisen. Nach einem halt an einer kleinen Kirche hatten wir besprochen, dass wir noch ca. 60 km machen wollten, um dann zu Mittag zu essen. Das hat dann leider nicht so geklappt. Die gesamten knapp 100 km bis Tromsö gab es nix, was man hätte ansteuern können, um zu essen.

Zu allem Überfluss fing es dann kurz vor Tromsö auch noch an zu regnen. Also haben wir dann tapfer durchgehalten und erst in Tromsö etwas gegessen. Nachdem Marcus uns erst quer durch die Stadt geführt hat (da hatte sich wohl irgendwo ein Weg Punkt versteckt) versagte in den Straßentunneln dann auch noch sein Navi. Daher „durfte“ ich dann bis zu Fähre mal den Weg weisen.

Wir haben dann gut eine Stunde vor der geplanten Abfahrt der Fähre den Anleger erreicht und in der Wartezeit noch ein nettes niederländisches Paar kennengelernt, die schon seit vielen Jahren immer wieder quer durch Norwegen touren. Nach ca. 45 min Fährfahrt waren wir dann auch nur noch knapp 20km von unserer heutigen Lagerstatt entfernt. Von aussen nicht so dolle aber innen mit allem drum und dran. Eigenes Bad, separates Schlafzimmer und sogar ein TV – damit wir gleich auch das erste Spiel der deutschen Mannschaft bei der EM 2016 sehen können.

Bilder gibt es heute wieder reichlich in einer Galerie. Viel Spaß beim betrachten!!

 

Tag 11: von Skarsvag nach Storslett

Tag 11: Tageskilometer 378, Durchschnittsgeschwindigkeit 68

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Heute ist das Bergfest unserer Tour und damit begann auch die Rückreise vom Nordkap, bzw. von Skarsvag nach Süden.

In den zwei Tagen am Kap haben wir gelernt, dass das Wetter dort im Juni sehr unbeständig ist und sich gefühlt alle 10 Minuten ändert. Grund genug für uns in Regen-Outfit zu starten, obwohl bei der Abfahrt gerade die Sonne schien. Nur 10 Minuten später waren wir über die Regenkleidung froh…

Die ersten 180 Km waren dann durch echtes Nordkap-Wetter gekennzeichnet. Aber 50 km vor Alta (ja, da haben wir vom 8. auf den 9. übernachtet) blieb uns dann die Sonne erhalten. Bei einer kurzen Pause in Alta entschieden wir uns auf die Regenkombis zu verzichten – eine gute Entscheidung, denn der Rest der Etappe verlief in schönstem Sonnenschein.

Optimale Bedingungen also um die einmalige Landschaft Norwegens zu bewundern und den zeitweise herausfordernden Kurve zu folgen. Unsere Tour vor vier Jahren in den Alpen war schon eine Wucht, aber die Landschaft hier, mit schneebedeckten Bergen, Meer, kurvigen Straßen, hat das noch getoppt. Aber seht selbst: